Der Halsbandsittich (Psittacula krameri), auch Kleiner Alexandersittich genannt, kommt sowohl in Asien als auch in Afrika vor. Auch in freier Wildbahn ist er in Deutschland zu Hause und kann beispielsweise in Köln, Düsseldorf usw. beobachtet werden.
Der Halsbandsittich zählt zur Unterfamilie der Edelpapageien (Psittaculinae), der Gattung Edelsittiche (Psittacula) zugehörig. Edelsittiche bewohnen Wälder und Felder, manche Arten kommen selbst in Ortschaften vor. Sie leben außerhalb der Brutzeit gesellig, sind schnelle Flieger und können auch geschickt klettern.
Halsbandsittiche können als Haustiere gehalten werden. Sie sind intelligent und können einige Wörter und Tricks lernen.
Da sie in der Schweiz seit mehreren Jahren bewilligungspflichtig sind, empfehle ich den Kauf eines Vogels mit geschlossenem Schweizer Ring oder einem mit Herkunftsnachweis.
Alter: 25-30 Jahre sind in Gefangenschaft keine Seltenheit
Größe: Die Länge beträgt 38-42 cm (afrikanische Unterarten sind kleiner als die asiatischen)
Ich möchte mich bei der weiteren Beschreibung ausschließlich auf den Indischen Halsbandsittich (Psittacula krameri manillensis) beziehen, diesen ich selbst halte und züchte.
Der Indische Halsbandsittich hat einen roten Oberschnabel, der Unterschnabel ist schwarz mit ein wenig rot. Diese Unterart ist von der Farbe etwas dunkler als die anderen Unterarten, das Rosa im Nacken ist etwas besser sichtbar, Unterschwanz und Innenseite der Flügel sind hellgelb. Nur die Männchen haben ein Nackenband, daher auch der Name Halsbandsittich. Die zwei längsten Schwanzfedern sind grün mit deutlich blauem Anschlag an der Oberseite. Diese Unterart führt in der Mutationszucht zu sehr schönen Ergebnissen, in verschiedenen Farben.
Diese Sittiche werden in der Regel in Volieren von 2-5 m Länge, 1 m Breite und einer Höhe von 2-3 m gehalten. Doppeltes Maschengitter ist ratsam, weil es gelegentlich zu Streitigkeiten gegenüber Mitbewohnern der Nebenvolieren kommen kann. Edelsittiche sind frostempfindlich! Deshalb konstruieren Sie die Voliere so, dass auch Möglichkeiten für eine Aufwärmung gegeben sind. Lassen Sie Ihre Halsbandsittiche bei starkem Frost bzw. Eisbildung an den Sitzstangen nicht in die Aussenvoliere. Die fleischhaltigen, feuchtigkeitshaltigen Beine können festfrieren oder die Tiere reißen sich beim Erschrecken eventuell die Füße ab. Bei trockener Kälte halten die Tiere auch einige Minusgrade aus. Verwenden Sie für die Ausstattung der Voliere große, runde Sitzstangen, die Vögel können dann ihre eigenen Füße beim Ausruhen selbst wärmen. Das Nagebürfnis ist bei Halsbandsittichen ausgeprägt, auf eine geeignete Materialauswahl ist zu achten. Gibt man regelmäßig frische Zweige, lassen die Halsbandsittiche Ihre Volieren- und Käfigkonstruktion weitestgehend unbeschadet.
Edelsittiche (Psittacula) stellen geringe Ansprüche an die Ernährung. Als geeignet empfiehlt sich Großsittichfutter (verschiedene Hirsearten, Glanz, wenig Sonnenblumenkerne, Weizen, Buchweizen, Hafer – nicht überdosieren, Hanf), Hagebutten, ungespritztes Grünfutter, Möhren, Löwenzahn, getrocknete Ebereschenbeeren, Äpfel, Birnen, Mais – nicht überdosieren, verschiedene Wildsamen, wie Brennesselsamen, Marien-Distelsamen, Leinsaat (fetthaltig!), Keimfutter – frisch zubereitet, sowie Vogelgrit und Kalksteine.
Ich biete abwechslungsreiches Futter an, daher ist die Zugabe von Vitaminpräparaten oder Konditionierungsfutter nicht notwendig.
Halsbandsittiche brüten in Höhlen von Baumstämmen, Ästen und einige Arten auch in Spalten und Höhlungen von Gebäuden. Während der Brutzeit sollten die Paare alleine gehalten werden. Halsbandsittiche sind ab dem dritten Lebensjahr fortpflanzungsfähig, manchmal früher. Mehr als 2 Bruten pro Jahr sind nicht sinnvoll. Ich lasse meine Halsbandsittiche nur einmal im Jahr brüten.
Es kann auch sinnvoll sein, zwei Nistkästen für ein Paar anzubieten, um den Vögeln die Möglichkeit zu geben, sich für eine Variante zu entscheiden. Als Nistkastengröße würde ich folgende Größe empfehlen: 50 cm, Breite: ca. 30 cm, Tiefe: ca. 30 cm und ein Einflugloch ca. 10 cm.
Als Start für die Brutsaison empfehle ich März/April. Das Gelege besteht aus 3-6 Eiern, die Brutzeit umfasst ca. 23 Tage. Für den Legeabstand können als Orientierung 2 Tage angenommen werden. Das Weibchen brütet ab dem zweiten Ei fest und wird vom Männchen gefüttert.
Bei Mutationszuchten sollte auf die Beringung und Dokumentation der Jungtiere geachtet werden. Etwa 10 Tage nach dem Schlupf der Jungen ist eine Beringung durchzuführen.
Es ist darauf zu achten, dass die geschlossenen Ringe rechtzeitig bei den Küken angebracht werden. Spätestens 12 Tage nach dem Schlupf! Wird dieses Zeitfenster überschritten, ist die Beringung mit einem geschlossenen Ring nicht mehr möglich, weil sich die Gelenke der Tiere verfestigen und ein Überstülpen des Ringes verhindern. Rechtzeitig bedeutet jedoch auch, nicht zu früh, weil der Ring sonst wieder runterrutscht.
Ein geschlossener Ring mit entsprechender Kennzeichnung ist das erste Anzeichen dafür, dass es sich nicht um Wildfang oder illegale Einfuhr handelt, was wichtig ist.
3-4 Wochen nach dem Schlüpfen wird das Küken dunkler und die Farbe des Gefieders ist bereits an den ersten Federkielen zu erkennen. Für einen Mutationszüchter ist das wohl der spannendste Moment, da er nun Informationen über die Farbgestaltung seiner zukünftigen Zuchttiere erhält. Die Jungvögel verlassen den Nistkasten im Alter von etwa 7 Wochen.
Nachdem die Jungen flügge geworden sind, füttern die Eltern noch 4 Wochen lang weiter. Die Jungtiere können dann getrennt von ihren Eltern gehalten werden.
Ich würde die Anschaffung eines Halsbandsittichs ab einem Alter von 11 Wochen empfehlen, damit er futterfest ist.
Für erfahrene Personen ist auch die Handaufzucht von Küken möglich. Ich würde auch die Handaufzucht von Küken empfehlen, die etwa 4 Wochen alt sind. Bitte beachten Sie, dass man einen Aufzuchtkasten oder eine Wärmelampe mit Temperaturwächter benötigt. Damit Vögel vor Gefrieren und Hitzeschlag schützen.
Da es sich um ein Lebewesen handelt, würde ich Sie vor der Anschaffung eines Vogels oder Kükens informieren.